Mein erster Webmontag war interessant, ein bisschen aufregend und erfrischend locker.
Als meine Mitstreiter Roland und Gordon den Vorschlag auf den Tisch legten den Webmontag in Halle wieder aufleben zu lassen, hatte ich noch nicht einen Webmontag besucht. Um ein bisschen „reinschnuppern“ zu können nahm mich Roland mit zu einem Webmontag in Leipzig. Die Macher der Api Leipzig präsentieren ihr Projekt, hieß es. Angekommen in der kleinen Träumerei stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass dort eine sehr lockere, angenehme Atmosphäre herrschte. Erwartet hatte ich eine trockene, biedere Nerd-Veranstaltung. Ich wurde eines besseren belehrt. Der Vortrag war zwar sehr techniklastig, aber dennoch authentisch, zuhörerfreundlich und interaktiv.
Anfragen, Beiträge und Anregungen wurden sofort aufgenommen und in der offenen Runde besprochen. Dies hatte den Effekt, dass ich mich, trotz jeglicher Abstinenz von Programmierwissen, ganz gut in die Thematik reindenken und damit identifizieren konnte. Die anschließenden Gespräche in unserer Gruppe, die sich nach der Präsentation zusammenfand, trug zur weiteren Vertiefung meines Kenntnisstandes bei. Am Ende philosophierte ich eifrig über die diversen Einsatzmöglichkeiten einer derartigen Applikation mit.
Dann wollten wir selber loslegen
Weitere Mitglieder unseres Vereins begleiteten ebenfalls den guten Roland Hemmpel zu den nächsten Veranstaltungen in Leipzig und überzeugten sich selbst von der Attraktivität eines Webmontags an sich und für Halle im Besonderen. Bald stand unser Entschluss fest: Wir lassen den Hallenser Webmontag wieder aufleben. Nun stand die Planung an. Wann soll alles stattfinden, wer hält die Vorträge, welche Location ist am besten geeignet und wer kann uns dabei noch unterstützen? Für letzteren Punkt war schnell eine Antwort gefunden. Alf Jahn, ein vertrauter Bekannter aus Gordon und meiner Gründerzeit in Halle, Gründer von Aromicon hatte in früheren Zeiten den Webmontag Halle organisiert. Ein kurze Anfrage bei Ihm, ob er denn bereit wäre uns zu helfen wurde sofort mit einem klaren „Ja, na klar!“ beantwortet. Es konnte also losgehen. In Abstimmung mit den Machern des Webmontag Leipzig wurde der Termin auf den 28. November festgelegt. Alf Jahn organisierte die Räumlichkeiten im Designhaus und Roland Hemmpel’s Anfrage bei Thomas Giggold, PR-, Web- und Social Media Profi, war ebenfalls erfolgreich. Passend zum Thema „Blog trifft Soziale Netzwerke – Ein Spagat zwischen PR/Marketing und Mensch sein“, sollte ich über meine ersten Erfolge nach einem Jahr Bloggerei und Social Media Aktivitäten vortragen. Ein „Nein“ kam natürlich nicht in Frage.
Mein erster Webmontag – Gut geplant ist halb gewonnen
Die weiteren Organisationsschritte liefen nach Plan und der Termin rückte immer näher. Meine Präsentation stand, eine Mischung aus Individualität und Standard mit ein bisschen Pathos beigemischt. Getränke und Knabbereien waren besorgt. „All set and ready to go“ würde man auf Neudeutsch sagen. Doch dann die Hiobsbotschaft: Unser Referent Nummer 1, Thomas Gigold, musste krankheitsbedingt absagen. Alle Beteiligten waren eigentlich mit der eigenen Arbeit ziemlich eingebunden und dabei aber irgendwie beunruhigt. Was tun? Sollten wir den ersten Webmontag nach drei Jahren gleich wieder absagen? Doch am frühen Nachmittag kam dann die Entwarnung durch Gordon Böhme. Er hatte, trotz Arbeitstsress, einen Vortrag zusammengestellt, der ebenfalls zum Thema passte. Aufatmen beim Kompetenzzentrum für Medienkommunikation! Es konnte losgehen. Wir trafen uns geraume Zeit vor Start der Veranstaltung, um im Designhaus alles herzurichten und vorzubereiten. Als alles bereitet war, konnten wir nur noch darauf warten, ob Interessenten kommen. Ein bisschen (An)Spannung konnte niemand leugnen.
Und dann trafen sie ein, einer nach dem anderen, bis wir eine nette Gruppe von ca. 25 Mann (darunter auch einige Bekannte). Um ca. 19:00 Uhr startete Alf Jahn mit der Moderation. Nachdem sich alle vorgestellt hatten ging es dann mit den Präsentationen weiter. Gordon’s Ausführungen über die private, sowie professionelle Nutzung von Blogs wurden gut aufgenommen und seine Erläuterungen zur Wichtigkeit von „Offline-Social-Media“ fand breite Zustimmung. Der erste Vortrag lief gut. Da stieg natürlich auch die Spannung in mir. Ich fragte mich kurz: „Findet mein Vortrag ähnlichen Zuspruch wie der von Gordon?“ Doch dann ging es auch schon los und ich hielt mich an die Devise, die auch für Social Media Aktivitäten immer so schön geraten wird: Sei Du selbst und verhalte Dich so wie Du bist. Oft macht man sich vor einer kleinen Meute, bei der alles auf einer persönlicheren Ebene abläuft, mehr Gedanken über seine Wirkung als vor einer über 100 Mann starken Zuhörerschaft oder vor 3000 Eishockeyfans. Aber die Devise funktionierte und auch mein Vortrag wurde gut angenommen. Im Anschluss blieben die meisten Besucher noch zum Diskutieren und Philosophieren bei Bier, Eistee und Knabbereien. In diesem Rahmen kamen sogar schon drei Präsentationsvorschläge von neuen Besuchern. In unseren Augen war der erste Webmontag seit drei Jahren ein echter kleiner Erfolg.
Ein kleiner Schritt für das Kompetenzzentrum, ein großer Schritt für den Webmontag Halle.